- Autor(in)
- Erschienen
- 2023
- Seitenbereich
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106 - 123
- Zusammenfsg.
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Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den Umgang von Tech-Unternehmen mit der Verbreitung von Hass und Extremismus auf ihren digitalen Plattformen. Digitale Plattformen werden dabei als politische Akteure greifbar gemacht, da sie vielschichtige soziale Beziehungen strukturieren, kuratieren und weitreichende politische Entscheidungen treffen können. Plattformen sind Austragungsorte gesellschaftlicher Konflikte, auf denen radikalisierende Inhalte leicht Verbreitung finden, sodass sie auch Tummelplätze für Extremist*innen geworden sind. Da liberale Demokratien einen Umgang mit diesem Hass und Extremismus fordern, sind die Plattformen gefordert, mit Maßnahmen dagegen zu reagieren. In diesem Beitrag werden auf Basis von 403 Blogartikeln der Unternehmensblogs von YouTube, Twitter und Facebook sowie einer qualitativen Inhaltsanalyse Determinanten herausgearbeitet, auf die die Plattformen in ihren politischen Entscheidungen bisher reagiert haben. Die Determinanten Regulierung, ökonomische Interessen, technische Möglichkeiten, Erwartungen und Bedürfnisse der Nutzer*innen und gesellschaftliche Werte und Normen werden fundiert dargestellt. Darüber hinaus werden verschiedene Paradigmen der Plattformpolitik in vier Perioden herausgearbeitet und der dynamische Prozess sichtbar gemacht.