- Autor(in)
- Erschienen
- 2023
- Seitenbereich
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152 - 163
- Zusammenfsg.
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Radikalisierende Online-Ansprachen werden in sozialen Medien verbreitet, um niedrigschwellig potenzielle Anhänger*innen anzuwerben und zu mobilisieren. Diese sind oft so subtil gestaltet, dass sie reglementierende Maßnahmen umgehen und argumentativen Gegenstrategien wenig Anknüpfungspunkte bieten. Politische Bildung kann hier Alternativen eröffnen und auf den Plattformen Räume des Austauschs, der Reflexion sowie des Empowerments initiieren. Dies wurde durch Ansprachen der Querdenken-Bewegung auf Twitter veranschaulicht. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse von knapp 200 Bildern und Videos konnten sechs Hauptansprachen identifiziert sowie deren Wirkweise erfasst werden. Mit alternativen Narrativen, systemischen Fragen und persönlichem Erfahrungsaustausch kann politisch bildnerisches Handeln direkt an den Ansprachen ansetzen und auf einer Beziehungsebene mit den Nutzer*innen individuelle Sorgen diskursiv konkretisieren, Strategien für die Einordnung von Informationen erarbeiten, alltägliche Selbstwirksamkeit und Lösungswege aufzeigen sowie den Umgang mit Ambiguitäten fördern.