- Autor(in)
- DOI
- Seitenbereich
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138 - 149
- Schlagwort(e)
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Polizei, Rassismus, Ungleichheit, Männlichkeiten, Organisationsstruktur
- Zusammenfsg.
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Die aktuelle Kritik an der Polizei und ihrer Praxis bezieht sich immer wieder auch auf die Fragen nach rassistischen Handlungsmustern und Einstellungen der Polizist*innen sowie auf das Bestehen organisationsstruktureller Bedingungen, welche für die Ausprägung rassistischer Tendenzen in der Polizei förderlich sein können. Dieser Beitrag zeigt auf, dass die häufig proklamierte Theorie der „schwarzen Schafe“ zu kurz greift. Diese Perspektive bleibt auf die Vorderbühne der polizeilichen Praxis beschränkt und verhindert so den Blick hinter die Kulissen, genauer gesagt auf die Reproduktionslogiken der Organisation. Stattdessen wird auf Grundlage eigener empirischer Forschung für eine Betrachtung von Ungleichheit erzeugenden und stabilisierenden Praktiken als Produkt und gleichzeitig Ergebnis polizeiorganisationaler Strukturen plädiert. Auf diese Weise wird eine überindividuelle Betrachtung rassistischer Praktiken möglich, welche zu einem konstruktiven Umgang und der Überwindung vorhandener Reproduktionslogiken von Rassismus in der Polizei beitragen kann.