Können Sie sich vorstellen, dass Kulturstaatsminister Bernd Neumann anregt, deutsche Bibliotheken mögen ein Serviceangebot entwickeln, das allen Bürgern ermöglicht, kostenlos Filme aus dem Internet herunterzuladen, damit der allgemeine, kostenfreie Zugang zur Information gewahrt bleibt und kommerzielle Unternehmen dieses Recht nicht aushöhlen? Und dass dieses Projekt dann auch noch mit staatlichen Mitteln finanziert wird? In Dänemark ist so etwas selbstverständlich! Denn nach skandinavischem Verständnis der Zivilgesellschaft trägt der Staat Verantwortung dafür, dass die Einwohner zu demokratischen Staatsbürgern werden. Eine Voraussetzung ist der freie Zugang zu Wissen und Information. Bibliotheken sind der Garant dafür. Deshalb ist die Bibliotheksnutzung laut dänischem Bibliotheksgesetz kostenlos, und eine zentrale staatliche Bibliotheksbehörde unterstützt Kommunen und Bibliotheken bei diesem Auftrag. Auf Einladung von Rolf Hapel, Direktor der Stadtbibliothek Aarhus, waren Armi Bernstein, Florian Nantscheff und Cornelia Vonhof – mit Unterstützung von BI-International – zu einem einwöchigen Fachaufenthalt in Dänemark. Beeindruckt hat sie die Experimentierfreude der KollegInnen, die Bereitschaft und Fähigkeit, in überregionalen Kooperationsprojekten mit verschiedenen Partnern neue Angebote zu entwickeln und die Selbstverständlichkeit, mit der sie neue technologische Entwicklungen aufgreifen. Im Folgenden werden einige beispielhafte Projekte vorgestellt.