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Jenaische Zeitung, 4.3.1913 Lokales. Jena, 3. März. Bei der Wichtigkeit der Theaterfrage für Jena möchten wir nach Rücksprache mit Herrn 1. Bürgermeister, Geheimrat Dr. Fuchs, in Ergänzung des Berichts über die letzte vom Theaterneubau-Ausschuß einberufene Versammlung noch folgendes bemerken. Um etwaigen Mißverständnissen zu begegnen, sei zunächst festgestellt, daß Dr. Fuchs vor allem die Klärung der Frage: Umbau oder Neubau? in der Bürgerschaft, in der Theaterkommission, im Gemeindevorstand und im Gemeinderat für notwendig erachtet, des weiteren aber für ein sehr vorsichtiges Vorgehen ist. Ein solches erscheint aber schon im Hinblick auf die derzeitige Finanzlage der Stadt geboten, abgesehen davon, daß erst noch die Platzfrage, die Frage des Projekts, die Schaffung eines Betriebsfonds ec. sorgfältig geprüft und erwogen werden müssen. Hat sich, vielleicht in vier bis fünf Jahren, die Finanzlage der Stadt konsolidiert, ist diese selbst noch an Einwohnerzahl gewachsen, dann wird man nach Lösung jener Fragen dem Neubau näher treten, für den eine geschmackvolle aber einfache und praktische Gestaltung in Betracht käme und zu erwägen wäre, inwieweit die Räumlichkeiten, insbesondere der Zuschauerraum vorteilhaft noch anderen Zwecken dienstbar gemacht werden können; es fehlt ja bekanntlich in unserer Stadt ein Saal, der etwa zwischen dem kleinen und dem großen Volkshaussaal die Mitte hält. Wenn es sich also vorerst nur um die Entscheidung für oder gegen einen Neubau handelt, so ist im übrigen Vermeidung jeder Uebereilung schon durch die Umstände geboten; selbst eine Stadt wie Ulm hat mit Rücksicht auf die gespannten Finanzen, auf die Unsicherheit der Lage die Theaterneubaufrage vorläufig zurückgestellt. Selbstverständlich würde man wohl nicht darum herumkommen, einstweilen noch einiges auf das alte Stadttheater anzuwenden.
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