Das Naumburger Tageblatt gehört als Teil der Mitteldeutschen Zeitung heute zu den wichtigsten lokalen und regionalen Presseorganen im südlichen Sachsen-Anhalt. Die 1990 wieder unter diesem Namen begründete Zeitung hat mehrere Vorgänger, die bis in das frühe 19. Jahrhundert zurückreichen.
Das vom Naumburger Landrat und Nestor der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte Carl Peter Lepsius begründete Naumburger Kreisblatt erschien als Beilage des Naumburger Anzeigers erstmals im Jahr 1821. Zwei Jahre später wurde es mit dem bereits seit 1812 von Heinrich Klaffenbach herausgegebenen Naumburger Wochenblatt zu einem gemeinsamen Format zusammengeführt. Zwischen 1849 und 1851 erschien die Zeitung, inzwischen vom Verleger Heinrich Sieling geführt und mit neuer Zählung der Jahrgänge, als „Der Deutsche Bürger. Kreisblatt für Stadt und Kreis Naumburg“, seit dem Jahr 1852 dann wieder als „Naumburger Kreisblatt für Stadt und Kreis Naumburg“. Das Blatt wurde zunächst in der Regel zweimal wöchentlich, später täglich, bis in das Jahr 1911 aufgelegt.
Im Jahr 1912 erfolgte mit dem „Naumburger Tageblatt“ der Übergang zu einem regulären täglichen Nachrichtenblatt, das bis 1944 in Naumburg veröffentlicht wurde.
Im Rahmen eines von der Springerstiftung geförderten Kooperationsprojekts der Vereinigten Domstifter, der Stadt Naumburg und der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) wird seit dem Jahr 2015 an der Digitalisierung und Online-Erschließung der historischen Bestände des Naumburger Tageblatts und seiner Vorgänger gearbeitet, die sowohl im Naumburger Stadtarchiv als auch im Domstiftsarchiv in umfänglichen Sammlungen überliefert sind. Bis Ende 2018 sollen die Digitalisate sämtlicher verfügbaren Jahrgänge online verfügbar sein. Die jeweiligen Jahrgänge können einzeln durchblättert werden.
Mit der Online-Erschließung des Naumburger Tageblatts und seiner Vorgänger wird der Öffentlichkeit ein reicher lokal- und regionalgeschichtlicher Quellenfundus des 19. und 20. Jahrhunderts zur Verfügung gestellt.