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- Heft 11
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- Erschienen
- 2006
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167 - 173
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Auf dem Gelände des Max-Planck-Institutes für Chemische Ökologie am Beutenberg-Campus in Jena wurden im September 2004 61 Exemplare (59 blühend, 2 steril) der Felsennelke Petrorhagia saxifraga (L.) Link gefunden. Sie wachsen hauptsächlich in den Zwischenräumen von Wegeplatten und auf geschotterten Wegen rings um das Gebäude. Die Pflanze hat ihren Verbreitungsschwerpunkt südlich der Alpen und im Mittelmeergebiet und ist nicht im Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Thüringens aufgeführt, jedoch bei ZÜNDORF & al. (2006: 92). Ihren Ursprung hat die Beutenbergpopulation in der Dachbegrünung des Max-Planck-Institutes für Chemische Ökologie. Dort wurden im September 2002 in die im Jahr 2001 angelegte Dachbegrünung 50 Pflanzen gepflanzt, die sich innerhalb von zwei Vegetationsperioden auf mehrere tausend Exemplare vermehrt haben. Für Jena und Umgebung wird in der Literatur über das gelegentliche Auftreten berichtet und im Herbarium Haussknecht befinden sich mehrere historische Belege von P. saxifraga, die auf kalkigem besonnten Untergrund mit wenig Pflanzenbewuchs (Gehwege) durchaus geeignete Habitate in Jena findet. Zusammen mit der extremen Vermehrungsrate auf dem Institutsdach ergibt sich demnach ein Ausbreitungspotential für die Beutenbergpopulation in Jena. Da der genaue Startzeitpunkt und die Ausgangsgröße der Population bekannt ist, kann sie sich im Fall einer weiteren Ausbreitung als interessantes Studienobjekt für das Verhalten von eingeführten Pflanzenarten erweisen. Der Autor bittet die Leser, von weiteren Vorkommen zu berichten, wobei das Augenmerk darauf zu richten ist, ob benachbarte Dachbegrünungen als Quelle in Frage in kommen.
Petrorhagia saxifraga (L.) LINK, an introduced species from Southern Europe with no native occurrence in Thuringia (Germany), appears around the building of the Max-Planck-Institute of Chemical Ecology at the Beutenberg campus, Jena. The population of 61 plants (September 2004) originated from the green roof of the building, where 50 plants were planted in September 2002 and multiplied to several thousand plants in the end of 2004. Since the origin is exactly known, the Beutenberg population of P. saxifraga is an interesting object for studying the behaviour of introduced plant species.
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