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- Jahrgang 6
- Ausgabe 3
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- 2007
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47-64
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Bologona-Reform
Interkulturelle Kommunikation
Interkulturelle Studienangebote
- abstract
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Mit Blick auf die „Bologna-Deadline“ 2010 werden derzeit an zahlreichen deutschen Hochschulen auch in Hinblick auf das Themengebiet „Interkulturelle Kommunikation“ intensive Diskussionen zur Umstellung von Studiengangsstrukturen geführt. Soweit ersichtlich, hatten im Sommer 2006 bereits 8 Universitäten und 7 Fachhochschulen ihre Planungen abgeschlossen und teilweise auch schon den Studienbetrieb in den neuen Bachelorund Master-Programmen aufgenommen: Zahlreiche andere Hochschulen sind gegenwärtig noch damit befasst, ihre bestehenden Magister- oder Schwerpunkt- Studiengänge umzustrukturieren bzw. „Interkulturelle Kommunikation“ als neues Studienangebot zu etablieren.1 Mit Blick auf die aktuelle hochschulpolitische Umbruchsituation sollen im Folgenden zwei Fragenkomplexe diskutiert werden, die bei der künftigen Profilierung interkultureller Lehre und Forschung eine wichtige Rolle spielen dürften. Einerseits geht es um den Aspekt der optimalen Verortung interkultureller Studienangebote innerhalb des neuen gestuften Systems – und damit im wesentlichen um die Frage, ob interkulturelle Studiengänge oder Ergänzungsstudien eher im BAoder im MA-Bereich angesiedelt werden sollten. Auch wenn eine eindeutige Ja-/Nein-Entscheidung nicht zu erwarten ist, weil die personellen Ressourcen der Hochschulen in vielen Fällen gar keinen Entscheidungsspielraum lassen, lohnt es sich darüber nachzudenken, ob es sich bei interkulturell ausgerichteten Lehr- und Forschungsangeboten überhaupt um grundständige Kernfächer im BA-Bereich oder nicht eher um (chronologisch nachgeordnete) interdisziplinäre Querschnitts- bzw. Schnittstellenfächer handelt (1. Kapitel). Zweitens soll diskutiert werden, inwieweit hochschulpolitische Umbruchzeiten, wie die gegenwärtige, in Hinblick auf interkulturelle Studienangebote Chancen für nachhaltige fachpolitische Weichenstellungen bergen. Denn selbst bei skeptischer Einstellung muss man dem Bologna- Prozess zugute halten, dass die Radikalität, mit der zur Zeit Eingriffe in das Hochschulsystem vorgenommen werden, erstarrte Strukturen in Bewegung versetzt und Möglichkeiten fachlicher Neustrukturierung und Vernetzung eröffnet, die es in diesem Ausmaß so bald nicht wieder geben wird. Von der Nutzung oder Nicht-Nutzung dieser Chancen hängt die Zukunft insbesondere von Studienrichtungen ab, die sich – wie im Fall interkultureller Lehre und Forschung – aufgrund ihrer multi- bzw. interdisziplinären Orientierung quer zu etablierten Fächerstrukturen verhalten und nicht über ausgeprägte Fachtraditionen verfügen. Dementsprechend dringlich ist eine Diskussion darüber, inwieweit die Errichtung von Kompetenzzentren, Netzwerken sowie eine Einbindung internetgestützter Lernszenarien gerade in interkulturell orientierten Studienrichtungen solche Chancen eröffnen und gegebenenfalls auch zur Verbesserung der Lehrkapazität beitragen können (2. Kapitel).
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