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- Heft 14
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- Autor(in)
- Erschienen
- 2018
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165 - 190
- Schlagwort(e)
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Akademiegeschichte
Botaniker in der Leopoldina
Carl Haussknecht
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
Kriterien für Akademiemitgliedschaften
Leopoldina-Konflikt der 1870er Jahre
Leopoldina-Mitgliedschaft
Ludwig Reichenbach
Mitgliederwahlverfahren der Leopoldina
Wilhelm Friedrich Georg Behn
- Zusammenfsg.
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How does one become a member of an academy? While societies usually accept into their ranks anyone working towards the same aims as the society, academies, on the other hand, endeavour to select only the top elite. The Leopoldina attempted to assemble the best physicians and scientists of their time in its list of members. The criteria for being accepted into this illustrious circle admittedly was not clear cut and changed throughout the years as a result of the different tasks the association assumed. Botanist Carl Haussknecht (1838 –1903) was put forward as early as the 1870s by Ludwig Reichenbach (1793 –1879), a botanist and zoologist from Dresden, in the context of an academy of naturalists that was, at the time, being threatened by division, or rather the founding of a competitor (“legal” Leopoldina). Haussknecht’s admittance to the academy was impeded as a result of conflicts between Ludwig Reichenbach and elected president Wilhelm Friedrich Georg Behn (1808 –1878). Haussknecht kept the Leopoldina in his sights. In 1882 he tried to get accepted to the now reformed academy under the mediation of Karl Müller (1818 –1899), a botanist from Halle. The nomination failed as a result of a veto by August (von) Schenk (1815 –1891), chairman of the board of botany. In 1885 botanist Friedrich Thomas (1840 –1918) attempted to get Haussknecht admitted to the Leopoldina. Academy president Hermann Knoblauch (1820 –1895) again rejected the nomination on the grounds of past events. It was not until Schenk left the board of botany that Haussknecht was finally admitted to the Leopoldina through the support of botanists Paul Wilhelm Magnus (1844 –1914) and Paul Ascherson (1834 –1913). In 1889 he was enrolled in the Leopoldina register (Matrikel). Haussknecht’s obituary by the official academy journal (Leopoldina. Amtliches Organ …) in 1903 demonstrates the academy of natural scientists’ certainty that, after many circuitous routes, a most worthy member had joined its ranks.
Wie wird man Mitglied einer Akademie? Während Vereine in der Regel alle dem Vereinsziele Zustrebenden in ihre Reihen aufnehmen, sind Akademien um die strenge Auswahl einer besonderen Elite bemüht. Die Leopoldina versuchte, die besten Ärzte und Naturforscher ihrer Zeit in ihrer Mitgliedermatrikel zu versammeln. Die Kriterien für eine Aufnahme in den illustren Kreis waren freilich nicht fest umrissen und veränderten sich mit den Jahren und den verschiedenen Aufgaben der Vereinigung. Der Botaniker Carl Haussknecht (1838 –1903) kam bereits in den 1870er Jahren über den Dresdener Botaniker und Zoologen Ludwig Reichenbach (1793 –1879) in Verbindung mit einer seinerzeit von Spaltung bedrohten Naturforscherakademie bzw. einer Konkurrenzgründung („legale“ Leopoldina). Durch die Auseinandersetzungen zwischen Ludwig Reichenbach und dem gewählten Präsidenten Wilhelm Friedrich Georg Behn (1808 –1878) wurde eine Aufnahme von Haussknecht jedoch verhindert. Haussknecht behielt die Leopoldina auch weiterhin im Blick. Unter Vermittlung des Hallenser Botanikers Karl Müller (1818 –1899) bemühte er sich 1882 um die Aufnahme in die nunmehr reformierte Akademie. Die Zuwahl scheiterte an einem Veto des Obmanns des Botanikvorstands August (von) Schenk (1815 –1891). 1885 versuchte der Botaniker Friedrich Thomas (1840 –1918), eine Aufnahme von Haussknecht in die Leopoldina zu vermitteln. Akademiepräsident Hermann Knoblauch (1820 –1895) lehnte jedoch wegen der zurückliegenden Vorgänge erneut eine Zuwahl ab. Erst nach dem Ausscheiden Schenks aus dem Botanikvorstand kam es 1889 mit Unterstützung der Botaniker Paul Wilhelm Magnus (1844 –1914) und Paul Ascherson (1834 –1913) dann zu einer Aufnahme Haussknechts in die Leopoldina. Der Nachruf auf Haussknecht im offiziellen Akademieorgan (Leopoldina. Amtliches Organ …) 1903 zeigt, dass sich die Naturforscherakademie schließlich doch durchaus im Klaren war, dass sie nach vielen Umwegen einen überaus Würdigen endlich in ihre Matrikel eingereiht hatte.
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