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Auch das zweite Jahr mit der Covid-Bedrohung demonstriert uns allen eindrucksvoll, wie hilfreich digitale Medien für Arbeit, Kommunikation und Teamwork sind. Viele Branchen konnten auf diese Weise weiterhin reibungslos funktionieren und existieren, weil sie aus der Krisenzeit die nötigen Lehren gezogen haben. Leider trifft das nicht unbedingt auf die Bereiche zu, in denen es um Bildung, Kinder und Jugendliche geht. Besonders bei einer grundlegenden Neuanordnung der Unterrichtsvermittlung machen viele Kommunen keine gute Figur. Eine durchdachte, stringente und funktionierende Digitalstrategie für Schulen ist jedenfalls bisher kaum zu erkennen. Eltern von Kindern im schulpflichtigen Alter haben die durchaus bittere Erfahrung gemacht, dass Homeschooling und Homeoffice gemeinsam überhaupt nicht funktionieren. Um so ärgerlicher ist der Umstand, dass anscheinend auch die Sommerferien 2021 tatenlos verstreichen, ohne dass die dringend notwendige digitale Infrastruktur für Schulen in Angriff genommen wird. Ein Beispiel aus dem Sauerland: Ich kenne einen Vater, der jeden Morgen zur Schule fahren muss, um persönlich die Arbeitsblätter des Tages von der Lehrkraft am Fenster für seine Kinder abzuholen. Dass dieser Mann ausgerechnet ein gestandener Medienpädagoge ist, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Lobend erwähnt werden muss, dass sich viele Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte hochmotiviert auf die schwierige Zeit des Online-Unterrichts eingelassen haben. Dabei ist allerdings eine wichtige Sache auf der Strecke geblieben: die Medienkompetenz. Es fehlt immer noch an den einfachsten Grundkompetenzen, wenn zum Beispiel Grundschüler der 2. Klasse ihre Hausaufgaben ausdrucken sollen, aber noch nie selbst einen Drucker – falls überhaupt vorhanden – bedient haben. Lehrkräfte berichten mir von Kindern, die im Zeitalter von Apps und Mobilgeräten nicht wissen, wie sie einen Computer einschalten, bzw. hochfahren können. Soweit die desolate Lage. Nie war Medienkompetenz nötiger denn jetzt. Darum werden die digitalen Angebote der Kinder- und Jugendbibliotheken noch viel wichtiger als bisher. Seit Jahren schließen sie mit technischer Infrastruktur, geschultem Personal und zahlreichen Workshops diese empfindliche Lücke. Es ist wie bei der Geschichte vom Hasen und Igel. Wo Schule hin möchte, ist die Kinder- und Jugendbibliothek längst dort. Die Vermittlung von Medienkompetenz – Stichwort Programmieren – ist nur eine von vielen Aufgaben, die sich Bibliotheken auf die Agenda geschrieben haben. Ihre typischen Kennzeichen sind dabei eine große Unerschrockenheit gegenüber technischen Innovationen und eine große Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten. Unter anderem kann die hier vorgestellte Auswahl an Apps zur Bildung diese Arbeit unterstützen.
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