- Autor(in)
- DOI
- Seitenbereich
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38 - 49
- Schlagwort(e)
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Rassismus, Rechtspopulismus, Krise, AfD
- Zusammenfsg.
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In der sozialwissenschaftlichen Debatte um den Rechtspopulismus spielt Rassismus bisher eine untergeordnete Rolle. Dagegen möchte der folgende Beitrag zeigen, dass Rassismus im Zentrum des rechtspopulistischen Weltbildes steht. Zwei Ausprägungen des Rassismus lassen sich unterscheiden, die am Beispiel der Alternative für Deutschland untersucht werden. Der liberale Rassismus schreibt Fremdgruppen zu, den Normen einer modernen Gesellschaft nicht entsprechen zu können. Das Eigene wird als fortschrittlich und aufgeklärt beschrieben, die Fremden gelten, etwa aufgrund ihrer Religion, als rückständige Gemeinschaft. Im völkischen Rassismus hingegen wird ein Niedergang des Eigenen diagnostiziert, für den insbesondere „globalistische Eliten“ verantwortlich gemacht werden. Abschließend wird argumentiert, dass sich das widersprüchliche Verhältnis von liberalem und völkischem Rassismus verstehen lässt, wenn beide als Momente einer konformistischen Krisenverarbeitung interpretiert werden.