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- 63. Jahrgang
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270 - 276
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Berufsethik
Bibliothek
Bibliothekspersonal
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»Stell Dir vor, es gibt eine bibliothekarische Berufsethik, und keiner kennt sie.« So könnte man den verbreiteten Spruch aus der Friedensbewegung der 1980er-Jahre abwandeln, um die ausbleibende Reaktion der bibliothekarischen Berufswelt auf die »Ethischen Grundsätze der Bibliotheks- und Informationsberufe« (Ethische Grundsätze 2007; siehe auch Seite 277) zu charakterisieren. Tatsächlich stießen diese Grundsätze, nachdem sie 2007 von der BID (Bibliothek und Information Deutschland) veröffentlicht worden waren, fast durchgehend auf Desinteresse. Mittlerweile deutet sich eine Trendwende an: Vorträge und Diskussionen auf Bibliothekartagen zur Berufsethik (2008, 2010 und 2011), studentische Projekt- und Abschlussarbeiten, Diskussionen in den Mailinglisten InetBib und ForumOeB sowie Blogbeiträge zeugen von einer wachsenden Wertschätzung für ethische Fragestellungen. Um diesen Prozess zu verstärken, ist es sicher wichtig, zunächst nach den Ursachen für das anfängliche Desinteresse zu fragen. Aber dies allein wird nicht reichen, um herauszufinden, welche Mittel und Wege geeignet sind, um die Bedeutung ethischer Standards für die tägliche Berufspraxis in den Bibliotheken langfristig im kollektiven bibliothekarischen Bewusstsein fest zu verankern. Bevor es um »Mittel und Wege« geht, muss grundsätzlich geklärt werden, worin tatsächlich die Bedeutung einer bibliothekarischen Berufsethik besteht. Hat es wirklich irgendeinen messbaren Effekt, wenn ein Berufsstand sich über ethische Standards verständigt? Kann man nicht durchaus ethisch handeln, ohne immer wieder Zeit und Energie in überflüssigen Debatten zu verschwenden?
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- urn:nbn:de:urmel-70eaf0f1-ed4c-4730-ad4b-49c7371a6ab30-00317664-17