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Jenaische Zeitung, 1.5.1913 Tagesbegebenheiten. Berlin. Die in voriger Woche in der Presse lebhaft erörterte Ausstellungsangelegenheit der Bilder Anton v. Werners kam Dienstag im Herrenhause zur Sprache. Und zwar äußerte sich auf Befragen der Kultusminister von Trott zu Solz. Er stellte den Hergang der Sache so dar, wie er bereits durch die „Nordd. Allg. Ztg.“ bekannt geworden ist, um dann weiter auszuführen, daß er irgend welche politische Bedenken nicht gehabt habe, obgleich diese gerade durch Herrn v. Werner angeregt worden worden [sic] wären. Das Auswärtige Amt sei mit der Angelegenheit nicht befaßt worden. Die Liste der für die Ausstellung ausgewählten Bilder bringe mit zwingender Notwendigkeit den Beweis, daß politische Rücksichten bei der Auswahl der Bilder nicht maßgebend waren. Uebrigens hätten auch die beiden ausgeschiedenen Bilder auf der Liste bleiben können, wenn bekannt gewesen wäre, daß der Künstler auf diese Bilder besonderen Wert legte. Daß eins von den Dioramen zurückgestellt wurde, erkläre sich lediglich aus Raumrücksichten. Er habe jedenfalls seine Entschließung der Ausstellungskommission mitgeteilt und mußte erwarten, daß sie das weitere in die Wege leite. Das sei bereits am 2. Dezember vorigen Jahres geschehen. Als er dann im Januar erfuhr, daß Herr von Werner seinen Entschluß geändert habe und sich an der Ausstellung nicht mehr beteiligen wolle, bedauerte er das, denn es schien ihm erwünscht, daß bei einer solchen Ausstellung die Wernerschen Bilder nicht fehlten. Er entsandte deshalb einen Herrn aus seinem Ministerium zu dem Künstler mit dem Auftrage, die Angelegenheit mit ihm zu besprechen und ihm die Bitte zu unterbreiten, sich doch an der Ausstellung zu beteiligen. Bei der Unterredung zeigte sich der Künstler diesem Wunsche gänzlich abgeneigt. Er sagte, er sei krank, könne sich um die Ausstellung selbst nicht kümmern und wolle die Ausstellung seiner Bilder einem anderen nicht überlassen; vor allem könne er nicht ausreichenden Raum im Ausstellungsgebäude erhalten, um seine Bilder in wirkungsvoller Weise zur Ausstellung zu bringen. – Man muß gestehen, daß diese Darstellung von der des Herrn v. Werner wesentlich abweicht, und es wird nun dessen Sache sein, sich nochmals zu äußern. […]
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- 1913