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Als Ursache der spontanen Emissionsänderung wurde damals ein möglicher Spannungs-ausgleich innerhalb des instabilen Kristallgitters im Wirkungsbereiche des Samariumatoms angenommen. In einer soeben erschienenen Arbeit (R. Tomaschek u. O. Deutschbein, Ann. d. Phys. [5] 16. S. 943. 1933) wird an Hand von Röntgenstrahlen- und Emissionsspektrenaufnahmen an MgOSm-Phosphoren gezeigt, daß auch bei identischem Kristallgefüge verschiedene Emissionsspektren auftreten können. Wird aber ein Stoff als Zusatz verwendet, der mit der Grundsubstanz Mischkristalle bildet, so tritt hauptsächlich nur eine allseitig proportional geänderte Kräfte-verteilung ein, die nur eine geringfügige Änderung der intermolekularen Felder bewirkt. Es ist dann wohl eine Verschiebung des Spektrums zu beobachten, nicht aber das Auftreten neuer Banden. Dies trifft z. B. bei den CaSrS - Samarium-Mischphosphoren auch tatsächlich zu.
Ann. d. Phys. 84. S. 823. 1927;
Ber. d. Deutsch. Chem. Gesellschaft 55. S. 588. 1922;
E. Rumpf, Ann. d. Phys. 84. S. 313, 840 1927;
E. Rumpf u. M. Travniček, Ann. d. Phys. [5] 4. S. 725. 1930.
Handb. d. Phys. 23. S. 585. 1926 (P. Pringsheim).
Lenard-Schmidt-Tomaschek, Handb. d. Exper. Phys. 23. I. S. 456. 1928.
nachgewiesen. In überzeugender Weise wurde an gepreßtem Steinsalz gesteigerte Thermo- und Radiophotolumineszenz festgestellt, sofern die Aktivierung durch Radiumbestrahlung erst nach erfolgter Deformation stattfand. Für die Richtigkeit dieser Auffassung sprechen auch die Ergebnisse der Versuche über die Wirkung extrem hoher Drucke auf lumineszenzfähige Präparate. So zeigt F. G. Wick [Wr. Ber. (IIa) 139. S. 497. 1930] die Verschiedenheit der Radiothermo-lumineszenz-Intensität vor und nach extrem hoher Pressung an CaSO4 mit Spuren von Mn und an Fluoriten mit Spuren seltener Erden. Hierbei wird die allgemeine Struktur nicht wesentlich geändert, wohl aber dürfte der hohe Druck die räumliche Konstellation der Partikel in der Umgebung des Fremdmoleküls ändern und demzufolge auch die Phosphoreszenzfähigkeit.
p654_1) E. Tiede u. Henriette Tomaschek, Ztschr. f. Elektrochem. 29. S. 303. 1923;
p654_2) A. Schleede u. A. Gruhl, Ztschr. f. Elektrochem. 29. S. 441. 1923;
p654_3) M. Travniček, Ann. d. Phys. 79. S. 237. 1926;
p655_1) A. Smekal, Ztschr. f. techn. Phys. 7. Jahrg. Nr. 11. 1926. Dort auch weitere Literaturangaben.
p655_2) F. Bandow, Ann. d. Phys. 87. S. 505. 1928, läßt die Möglichkeit offen, die günstige Wirkung der Fluoridzusätze bei den Sulfidphosphoren auf eine Strukturbeeinflussung der Zentren zurückzuführen.
p656_1) S. J. Wawilow u. W. L. Lewschin, Ztschr. f. Phys. 35. S. 920. 1926.
p656_2) Erich Tiede u. Peter Wulff, Ber. d. Deutsch. Chem. Gesellschaft 53. S. 214. 1920;
p660_1) G. C. Schmidt hat schon gezeigt, daß Farbstoffe bei Einbettung in feste Medien, wie z.B. Zucker, Benzoesäure, Zitronensäure usw., nur dann lumineszieren, wenn die Substanz wirklich gelöst, nicht aber, wenn sie nur adsorbiert ist. (Ann. d. Phys. 65. S. 247. 1921.)
p661_d) Ich konnte mit hochsymmetrisch gebauten Fremdstoffen, die kein oder nur ein sehr geringes Dipolmoment besitzen, die aber sehr helle Fluoreszenz zeigen, z. B. Benzol, Naphthalin, Anthrazen und Berylen (nach A. Parts, Ztschr. f. phys. Chem. B. 10. S. 271. 1930 besitzt Naphthalin das Dipolmoment μ = 0) in verschiedenen Grund-materialien nur schwach leuchtende Phosphore erhalten.
p661_e) Daß selbst schon durch Druck bewirkte Konstellationsänderungen die Phosphoreszenzfähigkeit beeinflussen, hat K. Przibram [Wr. Ber. (IIa) 196. S. 51. 1927]
p661_f) Die Lage einzelner Atome an der Grenze Leuchtmolekül - Gitter der Grundsubstanz kann sowohl durch Temperaturbewegung als auch von der Gegenwart bestimmter Zusätze stark beeinflußt werden und dadurch günstigere oder ungünstigere Bedingungen für gewisse Banden-emissionen schaffen. Ich möchte hier auf die von mir seinerzeit an MgSO4-, BaSO4- und MgO - Sm-Phosphoren gefundenen Alterungs-erscheinungen hinweisen (Ann. d. Phys. 84. S. 835. 1927).
p663_1) P. Lenard, Heidelberger Akademie 1918 A. 11. Abh. S. 13.
p663_2) J. J. Trillat, Ann. de Phys. 10. Ser. 6. 1926.
p667_1) A. Kronenberger, Ztschr. f. Phys. 63. S. 494. 1930.
p670_1) Nach den Untersuchungen von L. Wesch [ Ann. d. Phys. [5] 12. S. 735. (1932)] verfärben sich Carbonat- und Oxydphosphore, die Alkalihalogenide als Schmelzzusätze enthalten, unter der Einwirkung von Kathoden und Hochfrequenzstrahlen. Deshalb werden jene Banden, für welche das verfärbte Grundmaterial wenig oder überhaupt nicht durchlässig ist, nur mit geringer Intensität oder überhaupt nicht zur Beobachtung gelangen.
p670_2) F. Bandow, Ann. d. Phys. 87. S. 469. (1928).
p671_1) Hierfür wurden alle Daten den Kurven der Fig. 7 S. 499 obiger Arbeit von F. Bandow entnommen.
p677_1) R. Tomaschek, Sitz.-Ber. Marburg 63. S. 119. 1928 u.
p677_2) W. Bünger u. W. Flechsig, Göttinger Nachr. II. 9. S. 308. 1930.
Phys. Ztschr. 33. S. 878. 1932.
R. Tomaschek, Ann. d. Phys. 86. S. 612. 1922.
Ztschr. f. anorg. u. allg. Chem. 142. S. 111. 1925;
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