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Den Schluß der Arbeit über Ebbe und Flut habe ich Beitr. XXVII. S. 35 mitgeteilt. Die Beziehungen zwischen al Kindî und den Benû Mûsà sind besprochen in
Eine astrologische im Archiv für Geschichte der Naturw. und Technik. 3. S. 224. 1912 veröffentlicht.
F. Hauser, Das Kitàb al hijal (Abhandlungen zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Medizin. Heft I. Erlangen 1922).
H. Suter, Die Mathematiker und Astronomen der Araber. Abh. zur Geschichte der mah. Wissenschaften, Heft X. Nr. 45. 1900. Eine Schrift über das Instrument mit den beiden Schenkeln habe ich in meinen Beiträgen XXI. S. 294;
p374_2) Zu al Kindî, Vgl. E. Brockelmann, Geschichte der arabischen Literatur 1. S. 290.
p376_3) Daß die Planeten die „hohen Personen“ genannt werden, ist eine Erinnerung an die Göttlihkeit der Planeten, die noeh im Koran leise anklingt (Sure 71, Vers 22, Sure 53 nach Tabarî I, 1192 f „die höchsten Kraniche“ genannt). Die Superponierung der Kulturschichten wird dabei deutlich. Die ältere polytheistisch astrale wird beibehalten, indem sich im Laufe der Entwicklung die monotheistische über sie lagert. Die dadurch entstehenden Widersprüche werden infolge von Gewöhnung nicht empfunden. Daß al Kindî an die Astrologie geglaubt hat, ist bekannt (Horten). Vgl. hierzu E. Wiedemann, Archiv für Geschichte d. Naturwiss. usf. 3. S. 224. 1912.
p378_1) Fàqîr bedeutet sowohl „Brunnen“, als auch in bestimmten Fällen „Bewässerungskanal“.
p379_1) Die beiden klassischen Eigenschaftspaare: heiß-kalt, feuchttrocken, befinden sich an den „konträren“ Orten, da sie selbst konträr sind. Ist also das Heiße und Trockene oben (in einem Wàdî z. B.), dann befindet sich das Kalte und Feuchte unten (in den Hohlräumen der Erde unterhalb der Wàdîs) und wirkt auf die Luft im Wàdî zurück, aus ihr die Hitze vertreibend. Sie wird dadurch ein kaltes und feuchtes Element, d. h. verwandelt sich in Wasser (Horten). Man kann die Entwicklungen von al Kindî auch mit dem Antiperistasisprinzip in Verbindung bringen, das nach Kristine Meyer folgendermaßen ausgedrückt werden kann. „Bei Wärme und Kälte findet eine Steigerung der ihnen eigentümlichen Eigenschaften statt, wenn sie von ihrem Gegensatz, d. h. die Wärme von der Kälte und umgekehrt umgeben sind“ (Vgl. K. Meyer, Zur Geschichte der Antiperistasis, Ostwalds Ann. der Naturphilosophie 3. S. 143 und die Entwicklung des Temperaturbegriffes, Die Wissenschaft, Heft 48, S. 3).
p380_1) Die targahàra ist eine tiefe Schale, die in der mannigfachsten Weise bei Wasseruhren Verwendung findet (Vgl. E. Wiedemann u. F. Hauser, Die Uhren im Bereich der muslimischen Kultur. Acta der Leopol. Akad. 100. Nr. 3. 1913, an verschiedenen Orten).
p384_1) Das Feuer ist in einer doppelten Potenz (dynamis) in Körpern enthalten, sowohl in dem schlagenden (und reibenden), als auch in dem geriebenen. Aus dem Zusammenwirken dieser beiden Potenzen entsteht das Feuer, indem als seine eigentliche Ursache (fàil, causa efficiens), der schlagende Körper gilt. Eine Unklarheit entsteht dadurch, daß qûwa zugleich Kraft bedeutet, mit der z. B. der eine Körper auf den anderen schlägt, als auch den latenten, potentiellen Zustand, den das noch nicht entzündete Feuer im Körper hat. Die Übersetzung sucht diese Zweideutigkeit des Originals wiederzugeben. Ein Widerspruch ist zwischen beiden nicht vorhanden (Horten). Über philosophische Anschauungen über das Feuer gibt die Philosophie des Abû Raschîd (um 1068) (herausgegeben von M. Horten, S. 38 u. 92) Aufschluß. Sie enthält überhaupt eine Fülle interessanter philosophischer Betrachtungen über naturwissenschaftliche Fragen.
p385_1) Über das Schnurrädchen (churuf) Vgl. E. Wiedemann, Beiträge LIV, S. 309. Es dürfte sich bei der Erhitzung nur um eine solche der Faden handeln.
p385_2) Die betreffende Stelle steht, wie mir Herr Geheimrat Diels freundlichst mitteilt, bei Aristoteles de caelo II, 7. Er führt das Leuchten der Sterne, das auf einer Erwärmung beruht, auf eine Reibung zurück. Denn die Bewegung pflegt das Holz, die Steine, das Eisen zum Glühen zu erhitzen; dann wird der obige Versuch mit dem Pfeil beschrieben. Ähnliches, im Anschluß an Aristoteles, findet sich bei Seneca Quaest. Nat. II, 57. Ovid Met. XIV, 825. - Lucan VII, 513. Lucrez VI, 178. Eine Reihe von Stellen, in denen von Erhitzung des Schleuderbleies die Rede ist, finden sich bei Th. Bergk, Inschriften römischer Schleudergeschosse, S. 97. 1876.
p386_2) Daß bei Gewehrkugeln die kinetische Energie so groß ist, daß beim Auftreffen das Blei zum Schmelzen kommt, hat Ed. Hagenbach Pogg. Ann. 140. S. 486. 1876, experimentell nachgewiesen und theoretisch begründet. Ob beim Schießen mit Bogen und Pfeil entsprechend größere Energien entwickelt werden, bedarf jedenfalls einer besonderen Untersuchung und wird, wenn es überhaupt möglich ist, von den besonderen Umständen abhängen. In jedem Fall trit das Schmelzen nicht durch die Erwärmung des Pfeiles durch die Reibung an der Luft ein, sondern durch die Umwandlung kinetischer Energie in Wärme beim Auftreffen. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich aber in allen den obigen Fällen um unvollkommen beobachtete Tatsachen, indem eine mechanische Zerstäubung des Bleies eintrat, die dann für ein Schmelzen gehalten wurde. Erwähnt sei, daß Ed. Hagenbach in dieser Abhandlung als erster das Wort „Wucht“ für kinetische Energie eingeführt hat.
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