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Ebenso auffallend ist es, dass man die bedeutende Zunahme der Helligkeit in dem dunkleren Felde gegen die Reflexionsgrenze zu fast gar nicht bemerkt. Der Helligkeitswechsel wird erst recht deutlich, wenn man zwei getrennte schmale Streifchen Papier in den dunkleren Theil des Lichtkegels (in Versuch b) bringt, noch mehr, wenn man einen Streifen hineinbringt und denselben gegen die Reflexionsgrenze bewegt, ohne dieselben zu überschreiten. Man ist also gegen eine continuirliche zeitliche Helligkeitsänderung empfindlicher, als gegen eine continuirliche räumliche Helligkeitsänderung. (Vgl. auch Dvořák, Wien. Ber. 61. 1870).
p436_1) Mach u. V. Osnobischin, Mittheilung im Anzeiger der Wien. Acad. 1875. Nr. X.
p436_2) V. v. Lang, Wien. Ber. 84. p. 361. 1881.
p436_3) Pulfrich, Wied. Ann. 16. p. 335. 1882.
p436_4) Newtoni Optice, lib. I, Pars I, Prop. I, Exp. 9, 10 - lib. I, Pars II, Propp. VIII, Ex. 16.
p436_5) Christiansen, Pogg. Ann. 141. p. 479. 1870.
p438_1) Trägt man den Bogen des Incidenzwinkels als Abscisse, die Intensität des reflectirten Lichtes nach der Fresnel'schen Formel als Ordinate auf, so erhält man an der Grenze der Totalreflexion die Curve (Fig. 6). Dieselbe zeigt, dass unendlich nahe Stellen nirgends einen endlichen Intensitätsunterschied erhalten. Dennoch sieht man aus physiologischen Gründen und nach dem von Mach gefundenen Contrastgesetze (Wien. Ber. 1865 - 1868) die Grenze der Totalreflexion scharf und wie einen leuchtenden Wulst. Diesem Contrastgesetze entsprechend, sieht man auch an der Grenze der Totalreflexion bei dem Versuche b) nicht nur den Newton'schen „blauen Bogen“, sondern an der helleren Seite derselben bei aufmerksamer Betrachtung noch ein grünes, gelbes und rothes Band, ein vollständiges blasses Spectrum. Ein Ueberschuss dieser Farben über das volle Weiss ist aber nirgends vorhanden, wie ein Blick auf die Figur lehrt, in welcher die ausgezogene Curve dem Violett, die punktirte dem Roth angehört, tv die Grenze für das Violett, tv für das Roth bedeutet.
p441_2) Wenn die Fuchsinschicht zwischen den Prismen nicht sehr dünn ist, so kommt in dem Spectrum G thatsächlich die Absorption zum Ausdruck. Deckt man den horizontalen Fensterladenspalt durch ein mit Fuchsinlösung von geringer Concentration gefülltes Hohlprisma von verticaler brechender Kante, dessen Ablenkung durch ein Alkoholprisma compensirt ist, und entwirft mit einem Flintprisma ein Spectrum von verticaler Dispersion, so erhält man beiläufig den Anblick der Fig. 14. Durch Verdickung der Fuchsinschicht oder Schiefstellung derselben nähert sich das im Text beschriebene Spectrum G immer mehr dem Absorptionsspectrum, welches einer stärkeren Absorption entspricht. (Vgl. Tumlirz, Anzeiger der Wien. Acad. 1882. Nr. 18.)
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