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(Wied. Ann. 8. p. 675. 1879) auf die Unzulässigkeit der Gintl-Puluj'schen Ansicht schliessen zu dürfen.
p249_1) Die nachfolgenden Ergänzungen p. 249 - 252 schlossen sich bereits in meinem Berichte an die Academie gegebenen Ausführungen an, mussten vom Abdruck, um den disponibeln Raum nicht zu überschreiten, indess mit mehreren abgeschlossenen Artikeln des Berichts fortbleiben. Zugleich konnten nach der Natur der Veröffentlichung textuelle Umgestaltungen an dem zum Abdruck bestimmten Theil nicht vorgenommen werden. Ich bemerke dies, um die früher (p. 108) wiederholt auftretende, scheinbar zwecklose Betonung der schalenförmigen positiven Maxima zu erklären; der jetzt folgende Abschluss dürfte den Zweck jener Accentuirung zeigen.
p250_1) Goldstein, Berl. Monatsber. p. 282. 1876.
p252_1) Goldstein, Wied. Ann. 11. p. 847. 1880.
p253_1) Gintl, Studien über Crookes' strahlende Materie, Prag 1880.
p253_2) Puluj, Wien. Acad. Anzeiger 1880. Nr. 10. (Auszug).
p253_3) Hr. E. Wiedemann (Wied. Ann. 10. p. 252. 1880) glaubt, aus den v. Zahn'schen Versuchen
p256_1) Hittorf, Pogg. Ann. 136. p. 1. 1869.
p258_1) Die Polkugeldistanzen des Funkenmikrometers, welche den beiden Fällen dieser Alternative entsprechen, sind nicht ganz identisch. Die Entladungen gehen nicht bis zu einer gewissen Kugeldistanz ausschliesslich durch die evacuirte Röhre und dann bei einer beliebig kleinen Verringerung dieser Distanz auschliesslich durch die Luftstrecke zwischen den Polkugeln über; sondern zwischen denjenigen Kugeldistanzen, bei welchen die Entladung stets nur den einen beider Wege einschlägt, liegen Stellungen des Mikrometers, bei welcher alternirend bald dieser, bald jener Weg gewählt wird, der eine immer seltener, je näher man der Distanz kommt, bei welcher nur noch der andere verfolgt wird. Dieser scheinbar labile Character des Röhrenwiderstandes stört die Genauigkeit der hier in Frage kommenden Messungen nicht; man kann die Widerstände vergleichen, indem man die Kugeldistanzen vergleicht, bei welchen eine bestimmte Zeit hindurch, z. B. zwei Minuten lang, kein Funke in der Röhre oder zwischen den Mikrometerpolen mehr übergeht. Bei Wiederholungen stimmten die so gemessenen Kugeldistanzen bis auf 1/60 mm, d. h. bis auf Bruchtheile eines Procents der Kugeldistanz untereinander überein. Das Alterniren der Entladungswege bei gewissen Kugeldistanzen dürfte mindestens zum Theil auf derselben Ursache beruheu, wie die nachfolgende meines Wissens noch nicht beschriebene Erscheinung, welche ich ebenfalls bei diesen Versuchen beobachtete. Wenn man das Funkenmikrometer als Nebenschliessung einer evacuirten Röhre einschaltet, welche Oeffnungs- und Schliessungsstrom durchlässt, so verlässt bei successiver Annäherung der Mikrometerkugeln der Oeffnungsstrom vollständig die Röhre und geht ganz in freier Luft über, während der Schliessungsstrom mit ungeschwächtem Licht in der Röhre verbleibt. Man kann dann also die Entladungen des letzteren durch das verdünnte Gas gesondert von denen des Oeffnungsstroms studiren, während man bisher, wenn kein Disjunctor angewandt wurde, eine Sonderung beider Ströme durch eine Luftlücke im directen Schliessungsbogen der Röhre bewirkte, dann aber stets den Oeffnungsstrom in der Röhre behielt. Der Grund der Erscheinung dürfte in der verschiedenen Maximalspannung von Oeffnungs- uud Schliessungsstrom liegen und der bei Telegraphenlinien bewährten Erfahrung entsprechen, dass stark gespannte (Gewitter-) Entladungen lieber eine kleine Luftlücke mit einem kurzen Funken, als lange Drahtleitungen in verzögertem Strome durchsetzen. Solche Phänomene zeigen, dass die Stromverzweigung bei Gasentladungen nicht nach dem Ohm'schen Gesetz bestimmt werden kann. Dasselbe machen die sogenannten Holtz'schen Trichterröhren anschaulich: Werden zwei congruente Exemplare in entgegengesetzter Lage nebeneinander in den Inductionsstrom eingeschaltet, so verzweigt sich bei geeigneter Gasdichte der Strom nicht in irgend einem endlichen Verhältniss zu den relativen Widerständen der Röhren zwischen beide, sondern die eine Röhre bleibt völlig dunkel, und der Strom geht ausschliesslich durch die andere. Die Verzweigungsregeln für Gasentladungen müssen also vorläufig noch empirisch aufgesucht werden. Ich benutze diese Gelegenheit, zu bemerken, dass ich nach dieser Richtung bei einer Versuchsanordnung in meiner oben erwähnten Schrift eine irrige Annahme gemacht habe, welche die durch die Anordnung erhaltenen Resultate selbst indess nicht berührt. Pag. 146 glaubte ich auf Grund gewisser Erscheinungen annehmen zu dürfen, dass wenn ein Theil der Entladung durch einen Metallbogen von der Kathode a nach einer Electrode b übergeführt und dann von b ein feuchter Widerstand nach einem Drathe c gelegt wird, hierdurch die Entladungsdichte an a nicht geändert werde. Es findet thatsächlich jedoch eine Aenderung statt; der Einfluss derselben auf die l. c. betrachteten Erscheinungen ist indess ein so geringer, dass bei einer neuerlichen Wiederholung solcher Versuche unter wirklicher Constanz der Dichte an a sich theils genau, theils fast genau entsprechende Messungsresultate ergaben. Die p. 149. angeführten Beispiele für die Grösse des deflectorischen und des deflexiven Vermögens in einem speciellen Falle stellen also mindestens sehr annähernd diese Werthe dar. Pag. 131 war dieselbe Anordnung benutzt, um ein durch zwei andere Methoden erwiesenes Resultat zu bestätigen. Der Wegfall des betreffenden Versuchs ändert also ebenfalls an dem dortigen Resultate nichts.
p259_1) Goldstein; Berl. Monatsber. 1876. p. 293. Neue Form der Abst. p. 8.
p261_1) Goldstein, Neue Form el. Abst. IV. Abschn.
p261_2) Wied. Ann. 11. p. 849. 1880.
p261_3) Ueber Parallelen zwischen Licht- und electrischer Bewegung s. a. E. Wiedemann, Wied. Ann. 10. p. 249. 1880.
p267_1) Goldstein, Wien. Ber. 1876. p. 23. Nov.
p268_1) E. Wiedemann, Wied. Ann. 10. p. 245. 1880.
p272_1) Die im Folgenden geschilderten Experimente sind ausgeführt an geschichteten Entladungen in trockener, reiner Luft, resp. in trockenem, stark verdünntem Wasserstoff, welche von einem nicht zu schwachen Inductionsstrom bei regelmässiger Unterbrechung des primären Stromes erzeugt werden. Unter solchen Umständen erhält man dicke Schichten, welche nicht wie die sogenannten Tellerschichten hin und her vibriren, sondern bei unveränderter Gasdichte ungeänderte Position bewahren. Ich glaube dies hervorheben zu sollen, weil Vielen, die noch gewohnt sind, bei Erwähnung von Schichten sich lediglich die Tellerschichten und deren Verhalten vorzustellen, im Folgenden die Erwähnung still stehender Schichten und constanter Intervalle zwischen ihnen auffallend sein könnte. Die dicken Schichten werden seltsamer Weise noch immer bald als quasi pathologische Gebilde, als Störungserscheinungen des normalen Schichtphänomens behandelt, bald als optische Täuschungen angesehen, welche durch rasches Hin- und Herschwingen von angeblich allein existirenden Tellerschichten veranlasst würden. Nach dem, was ich schon Berl. Monatsber. 1876, p. 291. angeführt habe, ist die Bedeutung und das gegenseitige Verhältniss der verschiedenen Schichtformen wohl ziemlich klar: Jede einzelne Schicht in einem Cylinder ist das qualitative Analogon der Entladung an einer Kathode, welche den Cylinderquerschnitt ausfüllt. Bei geringer Evacuation ist dieses Kathodenlicht nur ein dünnes Häutchen, ganz entsprechend der dünnen Tellerschicht. Schreitet die Verdünnung fort, so verlängern sich die electrischen Strahlen, welche das eine wie das andere Gebilde constituiren und verdicken es; und wie die Kathodenstrahlen schliesslich sich soweit verlängern, dass sie den dunkeln Raum völlig ausfüllen und an die erste positive Schicht stossen, so dehnen auch die Strahlen der Schichten sich so weit aus, dass sie den anfänglichen dunkeln Raum zwischen je zwei Schichten ausfüllen. Bei abnehmender Gasdichte geht die Verdickung immer weiter, indem die Intervalle der Schichtköpfe sich stetig vergrössern, die von den Köpfen ausgehenden Strahlen aber die vergrösserten Intervalle stets ausfüllen. Wenn in einem Cylinder mit trockener Luft die Schichten am deutlichsten ausgebildet sind, so ist ihre Dicke sehr nahe gleich dem Durchmesser des Cylinders, für weite Gefässe also sehr beträchtlich. So wenig eine Kathodenentladung mit ausgedehnten Strahlen eine Missbildung, resp. Störungserscheinung ist, oder lediglich aus einem hin und her schwingenden Lichthäutchen besteht, so wenig darf man meines Erachtens derartige Ansichten von den dicken Schichten hegen, und wie die Gesetze des Kathodenlichts am leichtesten an möglichst langen Büscheln desselben sich studiren lassen, so bieten auch für das Studium der Schichtung gerade die dicken Schichten, die das Phänomen erst voll entwickelt zeigen, vorläufig die geeignetsten Formen.
p278_1) Goldstein, Berl. Monatsber. 1876. p. 280.
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