- Autor(in)
- Referenz
-
dann tritt durch den Neusilberdrath und das Galvanometer als Zweige, wiel letzteres eine bedeutende aequivavalente Länge hat, eine solche Theilung ein, dass zwar der galvanische Strom, der sich nach den Widerständen richtet, vorherrschend durch das Galvanometer geht, von dem eigentlichen Batteriestrom dagegen, der die Erwärmung im Thermometer erzeugt, der Haupttheil durch den Neusilberdraht und nur ein kleiner Theil durch das Galvanometer gelangt. In diesem Fall aber, wo der eigentliche Batteriestrom in dem einen Zweige sehr geschwächt ist, wird seine den Spiegel magnetisirende Wirkung grösstentheils ausgehoben. Vgl. Pogg. Ann. Bd. CXXVI, S. 253.
Das Arrangement seines Apparats ist ein ähnliches, wie ich es Pogg. Ann. Bd. CXXIX, S. 81 in Reihe 3 hergestellt habe mit den S. 88 angegebenen Kugeln in 1mm, 13 Abstand. Wenn derselbe hierbei eine regelmässigere Ablenkung des Galvanometerspiegels erhielt, so liegt diess in der Anwendung einer kleinern Flasche mit grösserer Schlagweite und in der grössern Distanz (3mm) seiner Kugeln fg, wodurch sich der Funke leichter zerstreut (l. c. S. 83 Anmerkung) und diese Kugeln zu einem bessern Ventil werden, wenn anders man jede Vorrichtung, durch die sich der elektrische Funke ausbreitet, mit diesem Namen belegen will.
In der Hauptsache stimmen wir beide überein, nämlich dass die elektromotorische Kraft zu dem den Spiegel ablenkenden Strom im Funken selbst liegt (s. bei Edlund S. 340 und 341, bei mir S. 92);
nur über die Erklärung eines Nebenumstandes bestcht eine Differenz der Ansichten. Wenn ich auch gern zugestehe, dass Elektricität aus die Guttapercha übertreten und daran hasten kann, so vermag ich doch von ihr nicht die veränderte Einstellung des Spiegels abzuleiten, sondern muss sie aus einer senkrecht zur Spiegelfläche entstandenen Magnetisirung desselben erklären. Erstens ist bei dem von mir gebrauchten Galvanometer der Spiegel mit einem nicht isolirten dicken kupsernen Dämpfer umgeben, der nur eine Oeffnung nach dem Fernrohr hat. Auf den Windungen befindliche selbst starke freie Elektricität kann also nach unsern bisherigen Erfahrungen aus die Stellung des Spiegels keine Einwirkung ausäben. Zweitens ändert der Spiegel seine Einstellung nach derselben Seite hin, wenn der Strom durch beide Rollen hinter einander geht, oder wenn er nur durch die vordere, oder durch die hintere allein geleitet wird. Drittens wird die Veränderung der Einstellung sogleich aufgehoben, wenn man den Strom einer gewöhnlichen Flasche in einfachem Schliessungsbogen durch das Galvanometer führt, denn dieser Strom zerstört den vorhandenen Magnetismus. Bei mir blieb der magnetisirte Spiegel bisweilen Monate lang in diesem Zustand stehen, und ich entmagnetisirte ihn dann erst durch das eben angegebene Mittel. Obschon es bedenklich seyn mag, die von Hrn. Edlund angegebene Erklärung für sein Galvanometer zu bestreiten, da ich dessen Einrichtung nicht genau genug kenne, so möchte ich es doch nach dem zur Beseitigung dieser Störung von ihm angewandten Mittel wohl wagen. Zunächst ist die veränderte Einstellung des Spiegels bei der dem Schliessungsbogen gegebenen Anordnung nicht beträchtlich (s. bei mir Reihe 3 S. 81 und S. 83),
p216_1) Hr. Edlund hat bei seinen Versuchen über die elektromotorische Kraft des elektrischen Funkens (Pogg. Ann. Bd. CXXXIV, S. 337) ebenfalls die veränderte Einstellung des Spiegels wahrgenommen, sie aber dadurch erklärt, dass die mit Guttapercha überzogenen Galvanometerdrähte eine elektrische Ladung annehmen, welche aus die Magnetnadel elektroskopisch einwirkt und dieselbe zur Seite zieht (S. 339).
p219_1) Vergl. hierzu Poggendorff's Angaben in den Ann. Bd. CXXXIV, S. 304.
p225_1) Wenn A1 stark geladen war, so zeigte sich während der Entladung starker Lichtschimmer am Rande der ässern Belegung. Vergleiche hiermit die von Poggendorff mitgetheilten Beobachtungen, Annalen Bd. CXXXIII, S. 153.
p227_1) Pogg. Ann. Bd. CXXXIII, S. 660.
p228_3) Pogg. Ann. Bd. CXV, S. 513.
p229_1) Pogg. Ann. Bd. CXX, S. 549.
- Seitenbereich
-
0214 - 0230
- Artikel-Typen
- Forschungsartikel