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p7_1) Den Unterschied in der spannungselektrischen Wirkung des Inductionsapparats bei Anwendung platinener oder silberner Contacttheile des Unterbrechers hat Hr. Rijke nicht so gross gefunden, wie ich ihn angegeben habe. Derselbe ist geneigt, zu glauben, dass mein negatives Resultat dem Mangel an Druck des Hammers auf den Amboss zugeschrieben werden müsse. Indem ich dem Grunde der Erscheinung nachgeforscht habe, hat sich herausgestellt, dass es allerdings von dem Drucke, den die Zunge gegen den Silberstift ausübt, abhängt, ob Funken an den Polen erscheinen oder ganz ausbleiben. Aber es ist nicht der Mangel an Druck, der das Ausbleiben jener Funken veranlasst, sondern im Gegentheil der zu starke Druck. Bei dem von mir angegebenen Apparate drückt die federnde Zunge mit einer von 2 bis 4 Pfund verstellbaren Federkraft gegen den Stift, und die Schwingungsweite am Stift beträgt nicht 1/4 Linie. Beträgt dieser Druck viel unter 2 Pfund, so schwingt die Zunge nicht, weil sie von den, durch den gegenüberliegenden Stahlmagneten magnetisirten Eisencylindern angezogen und festgehalten wird; nach Entfernung des Stahlmagneten schwingt sie aus dem entgegengesetzten Grunde nicht, indem sie nämlich gar nicht von dem Platinstift abgezogen wird. Innerhalb der Gränzen von 2 bis 4 Pfund Druck, den ich bei meinem Apparal also anwenden muss, tritt nun beim Gebrauch des Silberstifts durchaus keine Spannungselektricität auf. Als ich aber den Stahlmagneten entfernt, und die Zunge von allem Federdruck befreit hatte, so dass sie sich nur durch das fortgeschlagene Messingblech, welches sie trägt, gegen den Silberstift mit geringem Druck anlehnte, erhielt ich jetzt an den Polen des Apparats bis zu 1/2 Zoll lange Funken. Bei diesem geringen Druck sind die Inductionsfunken sowohl mit Anwendung des Platin- als auch des Silberstifts sehr vereinzelt und die elektrolytische und magnetisirende Wirkung bei Einschltung der Kohlenspitzen ist sehr schwach. Die Länge der Funken hängt wenig vom Druck ab, sie bleibt sich bei jedem Drucke ziemlich gleich. Bei Anwendung des Stahlmagnets und mit Verstärkung des Drucks von 2 bis über 4 Pfund hören aber die einzelnen überspringenden Funken ganz auf; es zeigt sich jetzt statt derselben ein anhaltender oft zwei- oder dreisträhniger Feuerstrahl bis zur Länge eines Zolls; dass heisst also, die Schnelligkeit der Aufeinanderfolge, die Zahl der Funken in der Zeiteinheit, nimmt mit der Verstärkung des Drucks ungemein zu; es wächst die Stromstärke und mit ihr natürlich die elektrolytische und magnetisirende Wirkung des Apparates. Zur Erreichung dieser Wirkungen dürfte es daher nicht vortheilhaft seyn, sich der abgesonderten Stromunterbrecher zu bedienen, bei denen wegen der Kleinheit des Elektromagnets die Gewaltsamkeit der Stromunterbrechung verloren geht.
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