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p513_1) Leonhard's Agenda geognostica; Forbes im Report of the tenth Meeting of the British association: u. a. m. a. O.
p539_1) Die meisten Höhenbestimmungen, namentlich in einzelnen Zusammenstellungen, sind mit einer Genauigkeit angegeben, die nur auf dem Papiere existirt; wo es sich darum handelt, um wieviel z. B. eine Stadt höher liegt, als eine andere, ist die Angabe bis auf Zehntheile eines Fusses beinahe ebenso lächerlich zu nenne, als wenn man den Horizontalabstand zweier bewohnten Orte in Zollen angeben wollte. Diese übermässig exacten Zahlen sind meist durch Reduction auf andere Maasse erhalten worden; aber offenbar ist die allgemeine Angabe: ein Ort liegt 343 Toisen höher als ein anderer, nicht gleichbedeutend mit der Bestimmung dieses Höhenunterschieds zu 2058 Pariser oder 2115,4 Wiener Fuss, ob man gleich die Beziehungen zwischen diesen verschiedenen Maassen genau kennt; ebenso wenig als man statt der Angabe: ein Ort liegt Eine preussische Meile von einem anderen entfernt, mit gleicher Richtigkeit den Abstand zu 23113,0 Par. Fuss setzen kann. Es liegt so nahe, durch die Art eine Grösse auszudrücken, auch zugleich die Genauigkeit anzudeuten, die man der Bestimmung dieser Grösse zutraut. Bei Beobachtungen, wo durch genauen Calcül die Fehlergränze bestimmt wird, ist dieses Festhalten an der Art der Bezeichnung nicht so nothwendig, aber bei vielen Angaben leidet die Brauchbarkeit sehr durch planlose Ziffernanzahl. Ich habe schon früher (dies. Annalen, Bd. LII, S. 261) hierauf aufmerksam gemacht, und der Gegenstand scheint mir wichtig genug, um darauf zurückzukommen. - Das Decimalsystem giebt das beste Mittel ab, die Gränzen der Zuverlässigkeit einer Beobachtung anzudeuten, wenn man durch die Anzahl der Decimalstellen die Genauigkeit ausdrückt. Viele aber, und namentlich viele Sammler von Beobachtungen, sehen es für vollkommen gleichgültig an, ob man z. B. die Dichtigkeit eines Körpers durch, 2 oder durch 2,0, oder durch 2,000 u. s. f. angiebt. Aber die Angabe 2 bedeutet, dass nach den Beobachtungen die Dichtigkeit des fraglichen Körpers zwischen 1,5 und 2,5 fällt; die 2,000 hingegen, dass sie zwischen 1,995 und 2,005 fällt. Würde man sich über diese Bezeichnungsart vereinigen, so könnte man die Angaben besser benutzen als jetzt, wo in den meisten Fällen die näheren Data nicht angegeben sind, und nur der Name des Beobachters ein Urtheil gestattet; alle Angaben werden an Brauchbarkeit gewinnen, ohne an Werth zu verlieren, wenn der unnöthige Luxus wegfällt, den man so oft bei Rechnungen und namentlich bei Reductionen mit Decimalstellen treibt.
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