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p516_1) Viel genauere Resultate sind, nach meinen Erfahrungen, bei Anwendung des bernsteinsauren Ammoniaks zur Trennung von Kobalt und Eisen, höchst schwierig zu erhalten. Wenn man die Flüssigkeit vor dem Zusatze des bernsteinsauren Ammoniaks schärfer zu neutralisiren versucht, so fällt das Eisenoxyd sehr leicht zu stark kobalthaltig aus. Die von mir zur Trennung dieser beiden Metalle angegebene Methode ( Poggend. Annal. Bd. XXXXII S. 104) leidet allerdings auch noch an Schwierigkeiten; allein sie ist mir in den meisten Fällen besser, und fast nie schlechter gelungen als durch bernsteinsauraures Ammoniak. Zugleich kommt bei derselben noch der sehr grose Vortheil in Betracht, dass man die von Eisen abfiltrirte, kobalthaltige Auflösung sogleich durch Kali fällen kann, während man bei der Trennung durch bernsteinsaures Ammoniak das Kobaltoxyd in einer ammoniakalischen Flüssigkeit aufgelöst erhält, aus welcher es durch Schwefelammonium gefällt werden muss. Die Filtration des Schwefelkobalts ist aber bekanntlich eine von den weniger vergnüglichen Operationen der analytischen Chemie. - Dass die Tren nung nach meiner Methode zuweilen missglückt, liegt vielleicht weniger daran, dass der Neutralisationspunkt nicht nahe genug erreicht wurde, sondern 1) dass die Verdünnung nach der Sättigung nicht in genügendem Maasse geschah, oder 2) dass während des Sättigens, nach jeder hinzugefügten Portion des kaustischen Kalis nicht hinreichend mit einem Glasstabe umgerührt wurde, oder 3) dass man Kali anwendete, welches kohlensäurehaltig war, wodurch bewirkt wird, dass die Flüssigkeit (durch die darin gelöste Kohlensäure) noch sauer reagirt, selbst wenn man den Neutralisationspunkt schon überschritten hat. Auch muss man sich vorsehen, dass beim Umrühren keine Flokken des Kobaltoxyds, die sich im ersten Augenblick beim Hinzufügen des kaustischen Kalis niedergeschlagen, aber bald wieder auflösen, an dem Rande der Porcellanschale hängen bleiben, und, indem sie hier fest trocknen, der Wiederauflösung entgehen. Diess sind freilich alles Umstände, welche beachtet werden müssen, und welche die Anwendung meiner Methode erschweren. Durch längere Uebung sind sie jedoch leicht zu überwinden. Wenn wir erst in der analytischen Chemie alle Körper so leicht und scharf bestimmen können wie Baryterde oder Schwefelsäure, so werden Trennungsmethoden, wie die hier angeführte, natürlich überflüssig seyn.
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