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( Ann. de chim. et de phys. T. LI p. 222 ). Bei Wiederholung der Simonin'schen Versuche erhielt er nämlich nicht ganz die angegebenen Resultate. Als er die mit Chlor behandelte Gummilösung durch überschüssigen Kalk sättigte, bekam er, unter Entwickelung eines starken Geruchs nach Reinette-Aepfeln, einen Niederschlag, und nachdem er diesen durch verdünnte Schwefelsäure zersetzt, die erhaltene Flüssigkeit zur Abscheidung des Gypses mit Alkohol vermischt, filtrirt und abgedampft hatte, einen Rückstand, welcher gelb und unkrystallisirbar war, auf Lackmus sauer reagirte, kaum Feuchtigkeit anzog, die Consistenz von weichem Wachse hatte, in starkem Alkohol wenig löslich war, nach Einäscherung Kalk hinterliefs, essigsaures Blei, salpetersaures Silber, Kalk- und Barytwasser fällte. Hieraus schliesst er, die von Simonin erhaltene Säure sey noch kalkhaltig gewesen, auch nicht identisch mit der durch Salpetersäure aus Gummi erzeugten; auch bemerkt er, es werde lange nicht alles Gummi durch das Chlor zersetzt, und der anfängliche Niederschag rühre von einem Schwefelsäuregehalt des angewandten Chlors her. - Von einem stickstoffhaltigen weissen Niederschlag ist nicht weiter die Rede. P.
p50_*) Um das Schwankende in der bisherigen Begriffsbestimmung vom Gummi fühlbar zu machen, bemerkt der Verfasser, dass Hr. Robiquet gerade das Gummi, welches Hr. Couverchel durch Einwirkung von Weinsäure aus Satzmehl bereitete, als Normalgummi betrachtet, weil es mit Salpetersäure keine Schleimsäure, sondern nur Kleesäure giebt. (Vergl. diese Annalen, Bd. XXII S. 426.)
p52_*) Siehe Ann. Bd. XV S. 570.
p55_*) Guibort bemerkt hiegegen ( Journ. de chim med. 1832, P. 432), dass sich 1 Th. Mimosengummi bei gewöhnlicher Temperatur schon in 2 Th. Wasser; vielleicht sind hier wie vorhin filtrirbare Lösungen gemeint.
- Wie viel der Niederschlag betrug und ob alles Gummi darin verwandelt worden war, wird von Hrn. G. nicht gesagt. Sehr wahrscheinlich rührte der Niederschlag von einer beigemengten stickstoffhaltigen Substanz her. Veranlasst durch die obigen Angaben hat Hr. Simonin in Nancy folgende Versuche angestellt. Er löste 4 Unzen hellgelbes Senegalgummi in einem Liter Regenwasser auf und leitete innerhalb 24 Stunden 200 Liter Chlor hindruch. Die Flüssigkeit entfärble sich allmälig und trübte sich dann schwach; nachdem sie eine Nacht über gestanden, hatte sie sich geklärt und eine Menge linienförmiger Krystalle abgesetzt, die sich indess als Gyps erwiesen. Nach Absonderung von diesen Krystallen wurde die Flüssigkeit ganz auf die frühere Weise nochmals mit Chlor behandelt. Sie roch nun noch stärker wie zuvor nach Chlor behandelt. Sie roch nun noch stärker wie zuvor nach Chlor und setzte abermals eine Menge Gypsnadeln ab, welche wahrscheinlich aus dem im Gummi enthaltenen Kalk und einem kleinen Schwefelsäuregehalt des nicht gewaschenen Chlorgases gebildet worden waren. Die mit Chlor behandelte Gummilösung, welche eine grosse Menge Chlorwasserstoffsäure enthielt, wurde mit Kreide gesättigt. Es entstand dadurch kein Niederschlag der auf Bildung von Citronensäure schliessen liefs; allein die Flüssigkeit war weit weniger schleimig und das Gummi war darin fast ganz verschwunden. Zur Syrupsconsistenz abgeraucht und mit Alkohol vermischt, liess sie eine pechartige Materie fallen, welche, nachdem sie lange mit Alkohol gewaschen worden war, Feuchtigkeit anzog, und, in Wasser gelöst, auf Zusatz von Schwefelsäure viel Gyps fallen liefs, auch bei Erhitzung viele Chlorwasserstoffsäure ausgab. Da Hr. Braconnot glaubte diese Materie sey eine Verbindung von einer Pflanzensäure mit dehydrogenirtem Gummi, so wurde ihre wässrige Lösung durch einen Ueberschuss von gepülvertem Kalk gesättigt und der entstandene Niederschlag durch verdünnte Schwefelsäure zersetzt. Dadurch gelang es denn wirklich eine pechartige Säure abzuscheiden, die folgende Eigenschaften besass. Sie war unkrystallisirbar, wenig löslich in Alkohol, zog Feuchtigkeit aus der Luft an, fällte essigsaures Bleioxyd, Kalkwasser, dieses in Ueberschuss genommen, und Barytwasser, brachte aber im salpetersauren Silber keine merkliche Veränderung hervor. Mit kohlensaurem Kalk gesättigt, gab sie ein sehr lösliches Salz, welches, getrocknet, gummiähnlich war, keine Feuchtigkeit anzog, und, in Wasser gelöst, von Schwefelsäure gefällt und zersetzt wurde. Dieselbe Säure erhielt Hr. Simonin bei Behandlung des Zuckers mit Chlor, und er glaubt sie sey identisch mit der, welche man durch Salpetersäure aus dem Gummi erzeugen kann. ( Ann. de chim. et de phys. T. L. p. 319. ) Gegen diese Notiz hat Hr. Guerin später einige Einwendungen gemacht
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