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p545_*) Diefs Verfahren wurde von Hrn. L. eingeschlagen, weil er eine genaue Analyse des Blutkuchens, als eines blofsen Gemenges von Blutkügelchen und Serum, für überflüssig hielt. Die Anwendung desselben mag auch aus diesem Grunde gesttet seyn: allein vergessen darf man nicht, dass dabei die sehr unwahrscheinliche Annahme gemacht ist, Faserstoff und Blutroth seyen wasserfrei im Serum enthalten. Dass Hr. L. dennoch diese Annahme machen konnte, ist um so auffallender, als er in seiner ausführlichen Abhandlung (Journ. de Pharm. Annee 1831, p. 485) an dieser Stelle die Resultate einer Bestimmung der Menge des Faserstoffs im Blute von Menschen beiderlei Geschlechts von verschiedenem Alter und Temperament mittheilt, und dabei, mit Chevreul, in dem Faserstoff, wenigstens im abgeschiedenen Znstande, vier Fünftel seines Gewichts Wasser annimmt. Das Mittel aus 22 Versuchen ergab in 1000 Th. Blut an feuchtem Faserstoff 17,190, also an trocknem 4,298; das Minimum, beim Blute einer 45jährigen Frau von sanguinischem Temperament beobachtet, betrug 5,440 im feuchten und 1,360 im trocknen Zustand; das Maximum bei einem 30jährigen Mann von sanguinischem Temperament dagegen 28,940 im feuchten und 7,235 im trocknen Zustande. Hr. L. bemerkt überdiefs, er habe einige Versuche gemacht, den Farbstoff aus dem Blutkuchen abzuscheiden, dabei aber denselben in so schwacher Verbindung mit dem Faserstoff angetroffen, dass es unmöglich gewesen sey, ihn, nach der von Berzelius beim Ochsenblut angewandten Methode, nur einigermassen vom Eiweiss befreit zu erhalten. Wenn er den Kuchen des Menschenbluts ausdrückte, nahm das Serom fast allen Farbstoff mit weg, und der Faserstoff blieb beinab farblos zurück. Unter allen versuchten Methoden gelang ihm folgende am besten: Vermischung des Waschwassers vom Blutkuchen mit Bleiessig, in geringem Ueberschufs, wodurch das Eiweiss als Blei-Albuminat niedergeschlagen wird; Filtration der rothen Flüssigkeit, und Befreiung derselben vom überschüssigen Blei durch schwe felsaures Natron; endlich Erhitzung der Flüssigkeit bis 80° C., wodurch der Farbstoff sich in braunen Flocken abscheidet, die nun noch zu waschen und zu trocknen sind. (Ein anderes Verfahren findet man in dem folgenden Aufsatz angegeben. P.)
p547_*) will der Dr. Denis ausserdem gefunden haben: ein weisses und ein rothes phosphorhaltiges Fett (durch Auskochen des Faserstoffs mit Alkohol, Chevreul's Hirnfett analog), Cholesterin und einen neuen Stoff Cruorin (durch Kochen des Faserstoffs mit Wasser). '(Journ. de pharm. 1831, p. 522.)
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