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p208_*) Aus des Hrn. Hosrath Trommsdors's in Ersurt schätzbarem Neuen Journ. der Pharm. B. 3 St. 2 1819 füge ich hier die Notiz bei, dass diefer Chemiker in einem krystalliniichen, durchsichtigen Auschuss von unbestimmter Gestalt, den er an den Wanden und am Boden einer aus Engiand erhaltenen Flasche mit englischer Schweselsüre im Winter 1818 fand, (jede ist in einem Korb gepackt und fast 150 bis 160 Psund Schwefelfäure), ein faures schwefligfaures Salz eines neuen eigenthümlichen Metails, aufgefunden zu haben glaubt, welches er nach dem vormals in Thüringen, (deffen Hauptstadt Erfurt war), verchrten Götzen Crodo Crodonium genannt haben will. Der Auschuss zerfloss an der Luft zu einer sehr sauern Flüssigkeit, enthielt weder Blei noch Titan, und unter scheidet sich, wie Hr. Trommsdorff aus den Versuchen, zu denen sein kleiner Vorrath hinreichte, nachzuweisen sucht, wesentlich von allen bisher bekannten Metallen. Das Oxyd ist weiss und bleibt es nach dem Glühen; mit Borax (aber nicht mit glasiger Phosphorsäure) schmelzt es zu einem durchsichtigen weissen Glase, das während des Schmelzens grüngelblich ist, für sich äber lässt es sich felbst vor dem Sauerstoffgas-Gebläse nicht schmelzen noch verflüchtigen, soll aber vor diesem Gebläfe auf Kohlen Spuren eines weissen glänzenden Metalles zeigen; 1 Stunde lang in einem Kohlentiegel in heftiger Weissglühhitze erhalten, bleibt es ohne Metallglanz und zerreiblich, zeigt sich jedoch durch Entwickeln rother Dämpfe beim Auflösen in Salpetersäure dem metallischen Zustande näher gebracht. In den Säuren löst es sich sehr leicht auf, es mag geglüht seyn oder nicht; die Auflösungen sind ungefärbt und klar, aber immer sauer; ätzende Alkalien schlugen aus ihnen ein sehr voluminöses Hydrat nieder, und nach Abstumpsung der vorherrschenden Säure mit Ammoniak gab blaufaures Eisenkali, einen rofenfarbenen nach dem Trocknen lilafarbnen, reine Blaufäure keinen, Gallusfäure und Galläpfeltinktur einen weissen schlemigen, und Schwefel-Wafferstoff-Ammoniak einen aufangs grünlichen dann weissen Niederschlag, Zink und Zinn weisse Flocken. Die salzsaure und die essigfaure Auflösung bildeten beim Verdunsten nur gummi-ähnliche Massen, die schweselfaure un die salpeterfanre durchsichtige weisse Krystalle, erstere von unbestimmter, letztere von 4 seitig prismatischer Gestalt mit rbomboidaler Basis. Das falpeterfaure Salz bleibt an der Lust trocken, zersliesst in sehr gelinder Wärme und löst sich sehr leicht in absolutem Alkohol, so wie in Waffer auf. Ob der dem Anscheine nach metallische Körper den Materialien angehört, aus denen die englische Schwefelsäure durch Verbrennen gebildet worden, oder dem Kitte, womit die Bleiplatten in den Bleikammern eingekittet waren, oder den grossen Platinkesseln, deren man sich jetzt in mehreren englischen Fabriken zum Koncentriren der wässerigen Schweselsäure bedient, darübber fand Hr. Trommsdorff keinen Grund sich zu entscheiden.
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