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p370_*) In einer Note wird ganz unrichtig gesagt, dass ich einen atmosphärichen Ursprung der Meteorsteine annähme, da ich sie doch schlechterdings nicht für atmosphärische Producte, sondern für Ankömmlinge von aussen, oder für kosmisch, erkläre. Vielleicht ist dieser Irrthum dadurch veranlasst worden, dass man im Journal des mines, wo meine erste Schrift in No. 88. und 90. übersetzt worden ist, in S. V. pag. 514., wo ich gesagt hatte: es giebt im allgemeinen Weltraume Materien etc., anstatt: il doit se trouver dans l'espace de l'univers etc., übersetzt hat: il doit se trouver dans l'atmosphére etc., welches ganz unrichtig ist, und zu allem Uebrigen, was ich gesagt habe, ganz und gar nicht passt. Ich begreife überhaupt nicht, wie ich, bei einer ganz einfachen Art mich auszudrücken, doch schon so oft habe können missverstanden werden. Wie wenig übrigens in dem Verzeichnisse von Bigot de Morogues auf historische Genauigkeit ist gesehen worden, davon ist dieses ein Beispiel, dass er mich als Gewährsmann eines Steinfalles bei Novellara, am 15. Aug. 1766 nennt, da ich doch vielmehr gesagt habe, dieses Ereignisssey mit mehrerer Wahrscheinlichkeit für die Wirkung eines Blitzes zu halten. Chladni.
p379_*) Das angebliche Stück des Dordrechter Meteorsteins, welches ich zu besitzen glaubte, hat anfangs mich, da ich damals noch nicht viel von Meteorsteinen geschen hatte, eben sowohl als den Freund in Haag, welcher es mir geschenkt hat, getäuscht. Bei genauerer Untersuchung fand ich, dass es nachgekünstelt war, und zwar die schwarze Rinde mit Asphalt, der mit etwas oxydirter Eisenseile gemengt war; die Steinart, wahrscheinlich aus der Gegend von Sas van Gent, war wenigstens eben sowohl wie mancher Peperino dazu geeignet, um einen Nichtkenner zu täuschen. Ich erwähne dieses, um Manchen vor Täuschungen zu warnen, da ein Mineralienhändler Stücke von einer Eisenschlacke, die mir aus dem Würzburgischen zu seyn schien, und nichts Aehnliches mit Meteorsteinen hatte, fur Steine, die 1803 bei L'Aigle gefallen wären, ausgegeben, und an einige Personen in den Rheingegeden für 2 und mehrere Laubthaler verkauft hat. Chladni.
p389_*) Das Ereiguiss am 14. März 1813
scheint mir der Niedersall eines von aussen gekommenen Haufens von meistens sehr trockener Materie gewesen zu seyn, der im Kleinen ungefähr eben das war, was manche Kometen mehr im Grossen seyn mögen. Sollte nicht der Höherauch im Jahre 1782,
welcher einen grossen Theil der nördlichen Hemisphäre bedeckte, auch durch etwas ähnliches, nur aus noch dünnern und vielleicht andern Stoffen bestehendes, seyn verursacht worden? Wenn diese Aeuserung auch jetzt Manchen befremden, und er sie für Thorheit halten sollte, so kann ich mich damit trösten, dass meine Behauptung im Jahre 1794, dass etwas vom Himmel fallen könnte und schon öfters gefallen wäre, auch anfangs von den meisten Phystkern für nichts anderes gehalten worden ist, bis es sich endlich hinlänglich bestätigt hat. So viel ist wohl sehr wahrscheinlich, dass, wenn wir mitten in einem Kometenschweise waren, oder ein aus so leichten und lockern Materien bestehender Komet, wie manche waren, wo man mitten hindurch kleine Sterne deutlich sehen konnte, auf unserm Weltkörper niedersiele, wir (eine und andere Gegend etwa ausgenommen, wo eine geringe Menge von soliderer Materie siele,) schwerlich viel davon bemerken, und es wohl kaum für das halten würden, was es wirklich wäre. Chladni.
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