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- Jahrgang 53 (2006)
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227-233
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Der fortschreitende Verfall von Büchern, die zwischen 1850 und 1970 gedruckt wurden, wird in der Öffentlichkeit noch immer zu wenig als Skandal der reichen Industrienationen wahrgenommen. Bedrängt von sinkenden Erwerbungsetats, von der Umorientierung zu Dokumentationszentren, von der politischen Forderung nach Digitalisierung ihrer Bestände weichen viele Bibliotheken der seit langem erhobenen Forderung aus, etwa 1 % ihrer Erwerbungsetats für die Bestandserhaltung zu verwenden. Ausgehend von der These, dass das Medium der Botschaftdessen Inhalt wesentlich mitbestimmt, dass also mit dem Zerfall der Buchbestände des lesenden, bürgerlichen Zeitalters mehr entschwindet als nur ein Segment der Buchkultur, plädiert der Vortrag dafür, wenigstens ein Exemplar jedes Buches zu retten,um künftigen Generationen eine Anschauung vom Inhalt des Gedruckten in der Form zu erhalten, in welcher dieser Inhalt ursprünglich erschienen ist. The progressive deterioration of books printed between 1850 and 1970 is still not perceived by the larger public as a scandal for rich industrial nations. Squeezed by declining acquisition budgets, by the re-orientation toward documentation centers, by the governmental calls for digitization of library collections, many libraries are trying to get around the long-standing stipulation to expend one percent of their acquisition budget for collection preservation. On the premise that the medium of the message is an essential determinant of its content - i. e. that with the deterioration of books dating from the age of the reading middle-class more is lost than just a segment of book culture - this opening address pleads the case for saving at least one copy of every book, in order to preserve for future generations printed materials in the form in which they were originally published.
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